Äthiopien das Kaffeeanbaugebiet

Die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete in Äthiopien

Äthiopien gilt als Mutterland des Kaffees, bzw. der Arabica-Bohnen. Die Heimat der Pflanze ist der Südsudan, jedoch waren es die Äthiopier, die im 17. Jahrhundert begannen, Kaffee ins Ausland zu exportieren. Zwischen 1974 und 1991 schlief während der kommunistischen Herrschaft der Kaffeeanbau fast komplett ein. Erst Anfang der 1990er Jahre bekam der äthiopische Kaffee einen neuen Aufschwung. Auf den relativ wenigen Kaffeeplantagen im Land verdienen sich immerhin rund 15 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt. Weltweit wird äthiopischer Kaffee wegen seines erstklassigen Geschmacks geschätzt.

Die wichtigsten Anbauregionen sind unter anderem Harrar, Bebeka, Sidamo und Limmu. In Äthiopien gedeihen viele verschiedene Kaffeearten. Einige sind bis heute unbekannt. Allerdings wird der Kaffeeanbau in Äthiopien durch den Klimawandel so stark bedroht, dass möglicherweise zum Ende dieses Jahrhunderts 60 Prozent der Anbauflächen verschwunden sein werden.

Harrar – einzigartiger Kaffee aus großen Früchten

Im Hochland im Südosten von Äthiopien findet ein einzigartiger Kaffee die optimalen Wachstumsbedingungen: Kaffee aus Harrar ist als Longberry bekannt, was sich auf die großen Kaffeekirschen bezieht. Es gibt in der Region aber auch eine Shortberry Sorte. Der trocken verarbeitete Harrar wird von Kaffeekennern als mutig und wild beschrieben. Seine Aromen erinnern an dunkle Beerenfrüchte und trockenen Rotwein. Teilweise lassen sich Jasmin-Noten erkennen.

Bebeka – wo der Arabica seinen Ursprung hat

Bebeka liegt im Südwesten Äthiopiens, also in der Region, aus der der Kaffee ursprünglich stammen soll. Er wird auf 1.400 bis 2.100 m ü. M. geerntet. Viele Kaffees aus Bebeka kommen als Waldkaffee auf den Markt. Diese Bezeichnung steht für größtenteils wild gewachsenen Kaffee der tief im Wald gedeiht, und kaum Interventionen durch die Bergbauern benötigt. Lediglich die Ernte und das Verlesen muss durch die Farmerfamilien erfolgen. Auf diese Weise werden jährlich rund 12.000 Tonnen Bio-Kaffee gewonnen. Dieser besticht durch sein mittekräftiges, blumig bis fruchtiges Aroma und eine angenehm ausgewogene Fülle.

Sidamo – die Urheimat des Kaffees

Auch die Region Sidamo ist ein Hochland im süd-westlichen Teil Äthiopiens. Die hier vorkommende genetische Vielfalt an Kaffee ist weltweit einzigartig. Aus Sidamo kommt einer der besten Kaffees der Welt. Die kleinen bis mittleren Kaffeekirschen werden in einer Höhe von 1.400 bis 2.200 m ü. M. von Hand geerntet. Der großartige Kaffee wird bevorzugt mit Milch getrunken, denn dann entwickelt er ein feines Caramel-Aroma.

Limmu

Ein weiteres Kaffeeanbaugebiet im Südwesten des Landes ist Limmu. In den äthiopischen Bergwäldern bauen 267 Bauernfamilien, die in der Kaffeekooperative Qotto zusammengeschlossen sind, einen vorzüglichen Kaffee an. Auch Kaffee aus Limmu ist von bester Bioqualität, er wird mit Sorgfalt gewaschen, getrocknet und verlesen. Sein mild-fruchtiger Geschmack verwöhnt mit Aromen, die an Blüten, reife Früchte und Gewürze erinnern.

Äthiopischer Kaffee wird in verschiedenen Hauptproduktionsmethoden gewonnen:

  • Waldkaffee, der wild in den Bergen wächst und ganz verschiedene Sorten hervorbringt.
  • Gartenkaffee, wildwachsender Kaffee in der Nähe von Dörfern. Er erhält intensivere Pflege als der Waldkaffee.
  • Plantagenkaffee dagegen wird konventionell und großflächig angebaut. Hierfür werden robuste Sorten genutzt, welche die übliche Pflege wie Düngen, Beschneiden und Mulchen bekommen.

Die Kaffeeernte in Äthiopien erfolgt immer in Handarbeit. Für die Sortierung stehen teilweise mechanische oder elektronische Geräte zur Verfügung.

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