Wer Ibiza besucht, kommt kaum an der berühmtesten Getränke-Spezialität der sonnigen Baleareninsel vorbei: Hierbas Ibicencas. Dieser süße Kräuterlikör ist auf der Baleareninsel sprichwörtlich in aller Munde. Doch Ibiza hat noch eine weitere flüssige Köstlichkeit in petto: Café Caleta! Man könnte diese Kaffeespezialität im Grunde als Kaffee-Punsch bezeichnen, denn Café Caleta besteht aus Kaffee, Alkohol, natürlichen Aromen sowie Gewürzen und Zucker. Die Fischer haben sich früher mit dem alkoholhaltigen Kaffee aufgewärmt, bevor sie in See stachen. Traditionsgemäß wurde das Getränk dabei in einem Tontopf auf offenem Feuer gebraut.
Der Geheimtipp unter den Kaffeespezialitäten
Café Caleta ist ein absoluter Geheimtipp! Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn von den Insulanern hört man äußerst selten etwas von der alkoholhaltigen Kaffeeköstlichkeit. Wollen sie ihren Geheimtipp möglicherweise nicht jedem Preis geben? Oder liegt es an der aufwendigen Zubereitung, dass dieses köstliche Kaffee-Getränk so wenig Aufmerksamkeit erfährt? Was auch immer der Grund dafür sein mag, am Geschmack liegt es mit Sicherheit nicht! Denn dieser Kaffee-Punsch ist ein absolutes Erlebnis für die Geschmacksknospen.
Trotz seines einzigartigen Geschmacks, bieten lediglich eine Handvoll Restaurants auf Ibiza Café Caleta an. Bevor ich diese alkoholische Kaffeespezialität zum ersten Mal probieren durfte, berichteten meine Freunde mir von seiner quasi magischen Wirkung. „Café Caleta ist nicht nur superlecker, sondern macht irgendwie auch gute Laune!“, hieß es. So probierte ich den magischen Kaffe-Punsch Ibizas erwartungsvoll und muss sagen, ich wurde in keinerlei Hinsicht enttäuscht. Meine Freunde versicherten mir, dass die gute Laune nicht vom Alkoholgehalt kommt – oder zumindest nicht ausschließlich – denn schließlich würde der Alkohol beim Flambieren größtenteils verbrannt. Wenn ihr mich fragt, so würde ich sagen, der Gute-Laune-Faktor des Café Caleta liegt hauptsächlich an einer ganz simplen Komponente: am Geschmack.
Die Geschichte des Café Caleta
Die genaue Herkunft der köstlichen ibizenkischen Kaffeespezialität liegt etwas im Dunkeln. In Galicien gibt es die traditionelle Spezialität Queimada, die eine ähnliche Zusammensetzung besitzt und ebenfalls flambiert wird. Möglicherweise diente dieser Drink als Grundidee zum Rezept.
Über die Entstehung des Café Caleta hört man verschiedene Geschichten. Alle weisen allerdings darauf hin, dass er seinen Ursprung bei den Seeleuten hat. Laut einer Version sollen es Schmuggler gewesen sein, die das Heißgetränk erfunden haben, um sich in der Kälte der Nacht damit aufzuwärmen. Eine andere Variante berichtet, dass die Fischer früher mit den Mönchen in der Bucht Sa Caleta öfter gemeinsam speisten. Weil man nach dem Essen gemeinsam anstoßen wollte, seien die Fischer auf die Idee gekommen, den Alkohol in einer Kaffeezubereitung zu „verstecken“. So hätten sie Café Caleta für die Mönche gebraut.
Café Caleta - Das Rezept:
Ihr wollt den Gute-Laune-Kaffee der Baleareninsel ausprobieren?
Hier ist das Rezept:
- 40 g frisch gemahlener Kaffee
- 20 Kaffeebohnen
- 1 l Wasser
- 250 ml Brandy
- 250 ml brauner Rum
- 120 g brauner Zucker
- 1 Zimtstange
- 2 Streifen Zitronenschalen
- 2 Streifen Orangenschalen
Ihr bringt das Wasser zum Kochen, schaltet den Herd aus und fügt den gemahlenen Kaffee hinzu. Den Sud lasst ihr etwa 15 Minuten ziehen.
Den Brandy, den Rum, das Wasser, den braunen Zucker, die Kaffeebohnen, die Zimtstange sowie die Orangen- und Zitronenschalen füllt ihr in einen Topf oder eine Pfanne. Diese Mischung lasst ihr ca. 3 Minuten kochen. Der Zucker sollte nach dem Kochen vollständig aufgelöst sein. Anschließend wird das Ganze flambiert. In den Restaurants macht man dies ganz spektakulös am Tisch. Sobald die Flamme ausgeht, kann die Kaffeezubereitung langsam untergerührt werden. Der fertige Café Caleta wird stets heiß serviert.
Zugegeben: Es ist schon etwas aufwendig, wenn man darauf besteht, das Originalrezept nachzubrauen. Wenn ihr nicht flambieren möchtet, gibt es eine einfachere Lösung: Ihr lasst die Mischung länger kochen, so dass der Alkohol dabei nach und nach reduziert wird. Der Nachteil ist allerdings, dass es bei dieser Zubereitungsweise recht lange dauert, bis der Alkohol sich verflüchtigt und man seinen Gehalt zudem nicht so gut kontrollieren kann.