Honduras ist der größte Kaffeeproduzent in Mittelamerika und liegt weltweit auf Platz 6. Kaffee ist das wichtigste Exportgut des Landes. Die Coffea Pflanzen finden in beinahe allen Regionen von Honduras optimale Bedingungen. Allerdings wird nur eine kleine landwirtschaftliche Fläche für den Kaffeeanbau genutzt. Die wirtschaftliche und politische Situation sowie die Infrastruktur stellen die Kleinbauern vor große Schwierigkeiten. Großgrundbesitzer bewirtschaften einen großen Teil ihrer Anbauflächen nicht. So kommt es, dass sich der Kaffeeanbau in Honduras vor allem auf drei Regionen konzentriert: auf Agalta, in der Mitte des Landes, Montecillos-Marcala im Südwesten und Copàn im Nordwesten. In einer Höhe von 1.000 bis 1.600 m ü. M. finden sich außerdem kleinere Kaffeeanbaugebiete: El Paraiso, Opalaca und Comayagua.
Montecillos-Marcala – die bekannteste Kaffeeregion in Honduras
Das wichtigste und bekannteste Kaffeeanbauregion in Honduras ist Montecillos-Marcala. Die Kleinstadt Marcala lieg im Departement La Paz und wird häufig auch als Kaffeehauptstadt von Honduras bezeichnet. Nirgends in Zentralamerika gedeiht ein besserer Kaffee als hier. Die Produzenten sind Kleinbauern, aus deren Zusammenschluss die Kooperative COMUCAP entstand. Ihr Zweck ist nicht nur die gegenseitige Unterstützung, sondern auch die gemeinsame Verpflichtung, ökologisch zu wirtschaften.
Es werden bewusst Mischkulturen angebaut und auf Bioqualität gesetzt. Mischkultur heißt in Marcala, dass die Kaffeepflanzen zwischen Bananen, Avocados, Orangen, Limetten und anderen hochwachsenden Pflanzen gedeihen. Diese bieten dem Kaffee Schatten und halten zu starke Niederschläge ab. Die Mischkulturen sind zugleich Nahrungsgrundlage der Landwirte und ihrer Familien. Kaffee aus Marcala hat ein schokoladiges, vollmundiges, fruchtiges, kräftiges und leicht süßes Aroma.
Agalta – Kaffee aus dem Regenwaldgebiet
Im Bundesstaat Olancho, genauer gesagt in Agalta, startete die Kaffeegeschichte von Honduras. Die erste Kaffeepflanze soll um 1800 von Bergbauern angebaut worden sein. Seitdem stieg die Produktion stetig an. Eingebettet in einen Regenwald und inmitten reicher Flora und Fauna finden die Kaffeepflanzen optimale Bedingungen. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über mild. Kaffee aus Agalta hat einen mittleren bis kräftigen Körper, er ist leicht nussig und hat einen angenehmen Nachgeschmack.
Copàn – Kaffee aus der Maya Region
Dort wo einst die Mayas lebten, wird heute Kaffee angebaut: Copàn entstand auf 1.100 bis 1.300 m ü. M. im Nordwesten von Honduras. In dieser Region gedeiht ein erstklassiger Hochlandkaffee. Die Kleinbauernfamilien bauen den Kaffee oft an sehr steilen Hängen an. Jede Familie besitzt zwischen einem und anderthalb Hektar, die oftmals nicht aneinanderhängend sind. Die Arbeit ist schwer, nur etwa 20 Prozent der Bauern sind im Westen von Honduras in Kooperativen zusammengeschlossen.
Neben fruchtbaren Böden sorgen warme Tage und kühle Nächte dafür, dass der Kaffee in Copàn sein typisches Aroma optimal entfalten kann. Dieses ist mittelkräftig und frisch, leicht süßlich und mit einer feinen Säure.
Ganz gleich aus welcher Region: Kaffee von Honduras wird nachhaltig produziert und sichert rund einem Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes eine Einnahmequelle. Er zeichnet sich durch eine hervorragende Qualität aus. Diese wird regelmäßig durch das Kaffee-Institut von Honduras geprüft, sodass nur einwandfreie Ware in den Handel gelangt.