Kaffee in der Schwangerschaft – schädlich oder nicht?

Ist Kaffee in der Schwangerschaft gefährlich? Du bist leidenschaftliche Kaffeetrinkerin und auf einmal schwanger? Wir zeigen in unseren neuen Blogartikel, was man beim Kaffeekonsum beachten sollte und was Gesundheitsexperten zu dem Thema sagen. Jeder Deutsche trinkt im Durchschnitt 162 Liter Kaffee im Jahr. Sicherlich will man auf diesen Genuss und die positive Eigenschaft, fitter und wach zu sein, auch in der Schwangerschaft nicht verzichten. Doch darf man in der Schwangerschaft und der Zeit des Stillens überhaupt Kaffee trinken? Und wenn ja, wie viel? Hier findest du die Antworten.

Koffein der Hauptfaktor

Bei der Debatte, ob Kaffee in der Schwangerschaft schädlich ist oder nicht, geht es eigentlich viel mehr darum, dass im Kaffee Koffein enthalten ist. Koffein wirkt sich auf das ungeborene Kind aus, vor allem das Wachstum wird beeinträchtigt. Die erste Frage, die ihr euch stellen solltet, wenn ihr schwanger seid, ob ihr überhaupt noch Lust auf Kaffee habt. Oft ändert sich der Geschmack in der Schwangerschaft und es kann passieren, dass keinerlei Verlangen nach der schwarzen Substanz besteht. Aber das werdet ihr sicher ganz schnell selbst herausfinden.

Wieso beeinträchtigt der Kaffeekonsum mein Kind?

Über die Plazenta nimmt der Säugling ungehindert gleichwertig viel Koffein auf wie seine Mutter. Dadurch gelangt es in das Blut des Ungeborenen und natürlich verträgt so ein kleiner Wurm nicht so viel Koffein wie ein Erwachsener.

Wie viel Kaffee kann man trinken?

Der amerikanische Frauenärzteverband und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA empfehlen nicht mehr als 200 mg Koffein am Tag zu konsumieren. Gesundheitsexperten der DGE halten drei kleine Kaffeetassen mit maximal 300 mg Koffein am Tag für unbedenklich. Eine Studie im British Medical Journal vermutet, dass auch schon geringe Mengen Koffein die Gefahr für Wachstumsstörungen des Fötus erhöhen.

Nicht nur in Kaffee ist Koffein zu finden

Bedenkt bitte auch, dass nicht nur in Kaffee Koffein enthalten ist, sondern auch in vielen anderen Getränken und Lebensmitteln. Schwarzer und grüner Tee enthält beispielsweise Teein, was mit Koffein gleichzusetzen ist. Auch in manch anderem Produkt verbirgt sich einiges an Koffein, zum Beispiel in  Energy-Drinks, Gebäck, Schokolade und ähnlichem.

Negative Folgen von übermäßigem Koffeinkonsum

Die Wirkung von Koffein auf das ungeborene Kind ist nicht vorhersehbar. So wie auch unterschiedliche Menschen jeweils anders auf verschiedene Koffein-Dosen reagieren, verhält es sich auch beim Kind. Schädliche Folgen von Kaffee in der Schwangerschaft sind eine Wachstums-Schädigung des Kindes und die Gefahr einer Frühgeburt oder im schlimmsten Fall einer Fehlgeburt. Das haben dänische und norwegische Studien klar belegt. Laut der norwegischen Forscher ist das Geburtstgewicht des Kindes bereits beim Einhalten der Maximaldosis geringer als bei Müttern, die auf Koffein in der Schwangerschaft verzichtet haben. Im Durchschnitt der Studie sank das Kindes-Gewicht pro konsumierten 100 mg Koffein um 21 bis 28 Gramm.

Back to Coffee in der Stillzeit?

Nein, wenn ihr es in der Schwangerschaft geschafft habt, euch den Kaffeekonsum zu verkneifen, dann solltet ihr noch eine Weile durchhalten. Denn in der Stillzeit gilt das gleiche wie in der Schwangerschaft. Hier wird das Koffein nicht mehr über die Gebärmutter übertragen, sondern über die Muttermilch. Auch wenn das Wachstum nicht mehr so stark beeinflusst wird wie in der Schwangerschaft, so setzt ihr mit der Einnahme von Koffein euer kleines Kind enorm unter Stress. Eine mögliche Folge sind Schlafstörungen wie Schwierigkeiten beim Einschlafen und Rastlosigkeit. Aber auch Bauchschmerzen können häufiger und stärker auftreten. Haltet euch hier mindestens an die oben genannten Mengen-Empfehlungen. Es kann auch von Vorteil sein, wenn ihr den Kaffee nach dem Stillen trinkt, dann ist davon auszugehen, dass die meiste Wirkung bis zum nächsten Stillen verflogen ist.

Ist Kaffee ungesund?

Kaffee in der Schwangerschaft ist definitiv nicht gesund für den Säugling. Allgemein gilt, dass man nicht klar beantworten kann, wie sehr Koffein dem Körper schadet. Lange Zeit galt Kaffee als sehr ungesund und es wurde immer darauf gepocht, dass Kaffee dem Körper das Wasser entzieht – besonders der Espresso. Inzwischen sehen viele Forscher das nicht mehr so. Man nimmt beim Trinken mehr Wasser zu sich, als das Koffein entziehen kann. Die Ergebnisse der EPIC-Studie mit 42.000 Teilnehmern in Deutschland belegen, dass das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung nicht gesteigert wird. Kaffee kann sogar in manchen Fällen eine positive Wirkung haben und die Gefahr an Diabetes Typ-2 zu erkranken vermindert.

Auch hier gilt es ein gesundes Maß zu finden, welches den Körper und die Gesundheit nicht belastet. Koffein ist eine psychoaktive Substanz, welche bei zu hoher Dosis Unruhe und Schlaflosigkeit zur Folge haben kann. Schlafentzug und zu wenig Ruhe und Erholung vom Alltag sind nicht gesund. Ein gesundes Maß sind laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 3 bis 4 Tassen am Tag, was ja schon eine ganze Menge ist. Auch hier sollte man sich besser auf den Koffeingehalt beziehen, denn nicht jeder Kaffee oder Energydrink hat die gleiche Dosis Koffein. Auch beliebte Kaffee-Ergänzungen wie viel Zucker sind sehr schädlich für die Gesundheit. Zucker, Aromen und Stabilisatoren sind bei manchem Fertigprodukt bereits enthalten. Hier solltet ihr auf die Rückseite der Verpackung sehen und die Angaben des Herstellers beachten.

Fazit zu Kaffee in der Schwangerschaft

Wenn ihr in der Schwangerschaft weiter Lust auf Kaffee habt solltet ihr euch überlegen, ob ihr nicht zum Wohl des Kindes hierauf verzichtet. Wenn es euch lediglich um den Geschmack geht, dann gibt es glücklicherweise eine Alternative. Entkoffeinierter Kaffee schmeckt fast identisch. Leute, die regelmäßig Kaffee trinken und wissen, dass es sich um entkoffeinierten Kaffee handelt, schwören zwar den Unterschied zu schmecken, doch ein kleiner heimlicher Test in der Redaktion hat ergeben, dass die wenigsten es tatsächlich merken, wenn sie einen „falschen“ Kaffee untergeschoben bekommen. Entkoffeinierte Kaffee gibt es auch bei allen gängigen Kapsel-Herstellern in diversen Aromen und Geschmacksrichtungen. Eine weitere Alternative ist Getreidekaffee. Vielleicht entdeckt ihr ja auch eine Vorliebe für gesunde Energiegeber wie frisch gepresste Säfte und Smoothies – einen Versuch ist es wert. Auch ein Glas heißes Wasser mit einem schönen Schuss Zitrone bringt euch auf Trapp.

Auch wenn ihr kein Kaffeetrinker seid, sollten ihr dringend darauf achten, was in den Produkten die ihr verzehrt enthalten ist. Selbst Medikamente können Koffein beinhalten. Genauso bei Tee gilt es zu schauen, ob Teein enthalten ist und wenn ja, wie viel.

Wenn ihr es trotz starkem Drang nach Kaffee und Tee schafft,  auf Kaffee in der Schwangerschaft zu verzichten, dann kann es sein, dass ihr in den ersten Tagen folgende Symptome erlebt:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Lustlosigkeit
  • Schwäche

Aber keine Sorge: diese Nebenwirkungen werden schnell verschwinden. Ihr könnt den Koffein-Konsum auch langsam absetzen und reduzieren. Das bekommt euch wahrscheinlich am besten.

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