Kleine Bohne, großer Geschmack: Der Robusta Kaffee

Von den unzähligen Kaffeepflanzen, die weltweit bekannt sind, gehört die coffea canephora (auch genannt coffea robusta), nach der coffea arabica, zu den Beliebtesten: ca. 36 bis 37 Prozent des Kaffemarktes werden von ihr besetzt.

Seit dem 19. Jahrhundert ist diese Kaffeesorte bekannt, kommt ursprünglich aus West- und Zentralafrika und wird heutzutage am meisten in Vietnam, dem zweitgrößten Kaffeeanbauland der Welt, produziert. Ebenfalls existieren große Plantagen in Indonesien, Uganda, Brasilien und Indien.

Manche Menschen pflegen das Vorurteil, dass Robusta Kaffee eine mindere Qualität hat, als beispielsweise der Arabica, der mehr als doppelt so häufig getrunken wird. Trotzdem wird der Robusta Kaffee um einiges häufiger genossen als beispielsweise Excelsa, die Kreuzung Maragogype oder der sehr teure Kopi Luwak. Diese übrigen Sorten machen nämlich nur insgesamt 1 Prozent des Weltmarktes aus.


Vor allem in Frankreich, Spanien und Portugal weiß man den Geschmack des Robusta Kaffees zu schätzen: In den mediterranen Ländern gehört er zu den Favoriten.

Wachstumsfaktoren der coffea canephora

Diese Kaffeesorte wächst unter den verschiedensten Bedingungen, was zeigt, woher sie ihren Namen hat: Sie ist wahnsinnig robust.

  • Allgemein präferiert sie Temperaturen zwischen 22 bis 26 Grad, kann aber auch mit Schwankungen sehr gut umgehen.
  • Man findet die Anbauplantagen sogar auf sehr niedrigen Höhen, die teilweise unter 1.000 Metern liegen.
  • Auch viel Sonnenschein oder vermehrter Regen beeinträchtigen das Wachstum nicht.

Die Robusta Pflanze ist nicht so anfällig für Schädlinge, Kaffeerost oder sonstige Krankheiten. Das liegt daran, dass der hohe Koffeingehalt als natürliches Pflanzengift vor Insekten, Pilzen und Co. schützt. Gerade deswegen ist diese Sorte bei den Kaffeebauern sehr geschätzt. Die Bohne ist relativ klein und hat eine gerade Narbe, was sie eindeutig von der Arabica Bohne unterscheiden lässt. Außerdem wird die Pflanze bis zu acht Meter hoch und die Blätter werden bis zu 40 Zentimeter lang. Dazu ist sie außerordentlich ertragsreich und schnellwüchsig: Nur ungefähr sechs bis acht Monate dauert es, bis die Bohnen reif sind, was ebenfalls ein großer Vorteil für die Kaffeebauern ist.

Der Geschmack der Wunderpflanze

Das Aroma ist eher kräftig, herb und bitter und wird deswegen besonders gerne für die Zubereitung von Espresso verwendet. Der Koffeingehalt liegt mit 2,7 Prozent deutlich höher als bei der Konkurrenz und weist ebenfalls einen höheren Gehalt an Chlorogensäure auf, welche aber beim Rösten abgebaut wird. Aufgrund der wenigen Kaffeeöle hat der Kaffee der Robusta Bohne eine ganz besondere Crema und schmeckt außergewöhnlich voll – selbst unter der Zugabe von Milch. Deswegen kommt diese Kaffeeart auch bei anderweitigen kaffeehaltigen Getränken zum Einsatz und wird von vielen Menschen besonders wegen des starken Geschmacks und der aufputschenden Wirkung genossen.

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