Komm mit zu Oma, da gibt es wieder Blümchenkaffee. Ja, unsere Omas, die schon etwas älter sind und zu starken Kaffee nicht mehr vertragen, hab oft Blümchenkaffee gekocht. Das bringt uns schon dem näher, was mit dem Begriff gemeint ist. Gemeinhin bezeichnet man so einen recht dünn aufgebrühten Kaffee. Doch warum denn Blümchen? Das liegt daran, dass früher im Gegensatz zum stylischen, einfarbigen und asymmetrischen Geschirr, eben gemusterte Kaffeetassen auf die Kaffeetafel gehörten. Omas berühmte Blümchentassen, bei denen man durch den wässrigen Kaffee hindurch die Blumenmuster am Boden sehen konnte. Doch nicht nur das Herz oder ein nicht so starker Magen kann Ursache für einen solch dünnen Kaffee sein, sondern oft wurde er auch gestreckt, denn er war ein Luxusgut und sehr teuer.
Woher kommt die Bezeichnung Blümchenkaffee wirklich?
Ok, die Geschichte mit Omas Blümchentassen klingt ja wirklich gut, aber höchstwahrscheinlich ist dies nicht die korrekte Erklärung für den Begriff Blümchenkaffee. Viel wahrscheinlicher ist, dass sich der Name von der blaublühenden Zichorie ableitet, aus der man Ersatzkaffee gemacht hat. Aber auch unsere obige Erklärung hat seine Berechtigung,vor allem, wenn man nach Sachsen schaut. Denn hier war tatsächlich ein äußerst beliebtes Dekor der Kaffeetassen aus Meißner Porzellan das der „Gestreute Blümchen“. Am Boden war tatsächlich eine Blume abgebildet, die man bei sehr dünnen Kaffee sehen konnte. Ein Leipziger Kaffeehaus bezeichnete einen besonders dünnen Kaffee dann auch ab 1729 als Blümchenkaffee.